Glossar | Hidden Champions
Die heimlichen Marktführer aus der Nachbarschaft
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Hidden Champions
Schon öfters mal gehört, aber was bedeudet denn „Hidden Champions“ nun genau?
Sie führen mit ihren Produkten den Weltmarkt an und sind doch in der Öffentlichkeit kaum bekannt: die Hidden Champions.
Der deutsche Wirtschaftsprofessor Hermann Simon ist diesem Phänomen seit vielen Jahren auf der Spur. Und er gab den „unbekannten Weltmarktführern“ einen Namen: „Hidden Champions“ – ein Wortspiel, das bewusst auf den Gegensatz von „verborgen, heimlich“ und „Gewinner“ setzt. Mittlerweile hat sich der Begriff in Wirtschaftskreisen als gängiger Terminus etabliert.
Hermann Simon nennt drei Kriterien, die einen Hidden Champion ausmachen:
- Das Unternehmen ist die Nummer 1, 2 oder 3 auf dem Weltmarkt oder die Nummer 1 in Europa.
- Der Umsatz liegt in der Regel unter drei Mrd. Euro.
- Das Unternehmen hat in der Öffentlichkeit einen geringen Bekanntheitsgrad.
Allerdings haben manche der großen Unternehmen bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht, sodass das Attribut „hidden“ nur noch bedingt zutrifft. Hidden Champions werden daher auch allgemeiner als Weltmarktführer in Nischen-Produkten definiert.
Tatsächlich ist das auffälligste Merkmal der Hidden Champions ihre Fokussierung. Sie spezialisieren sich meist auf ein Hauptprodukt, das sie oft selbst als Innovation eingeführt haben. Der klassische Hidden Champion ist ein „Einprodukt-Einmarkt-Unternehmen“. Damit bedienen die Firmen zwar nur einen engen Markt, führen diesen aber meist unangefochten an, und zwar weltweit. Um ihre Stellung zu behaupten, investieren die Hidden Champions vergleichsweise viel in Forschung und Entwicklung. Die Firmen setzen also auf herausragende Leistung und Know-how, nicht auf Produktvielfalt. Der Schwerpunkt liegt dabei im Industriebereich, daneben stehen Konsumgüter und Dienstleistungen.
Als eine der ausgeprägten Stärken der Hidden Champions gilt ihre Kundennähe. Kennzeichnend sind langfristige Geschäftsbeziehungen und ein reger Austausch, der zur anhaltenden Verbesserung der Produkte führt. Um den Kundenkontakt zu gewährleisten, verfügt ein Großteil der Hidden Champions über zahlreiche Auslandsniederlassungen. Viele der Firmen sind Familienunternehmen und die Führungskontinuität ist generell sehr hoch. Etwa ein Drittel der Unternehmen ist älter als 100 Jahre, gut die Hälfte wurde nach 1945 gegründet.
Bei Gabler wird dies folgendermaßen beschrieben:
Als Hidden Champions (heimliche Gewinner) werden mittelständische Unternehmen bezeichnet, die in Nischen-Marktsegmenten Europa- oder Weltmarktführer geworden sind. Sie sind „heimliche Gewinner“, weil sie sowohl in der Öffentlichkeit kaum bekannt und in der Regel keine Aktiengesellschaften sind und so auch nicht von Analysten und Investoren beobachtet werden. Auch sind die von ihnen besetzten Nischenmärkte volumenmäßig meist so eng, dass sie von Konzernen nicht beachtet werden bzw. nicht mit diesen im Wettbewerb stehen.
Der Begriff wurde von Hermann Simon (1990) geprägt und hat sich in den letzten Jahren als Synonym für Wachstumsunternehmen in Deutschland durchgesetzt. Dieser Unternehmenstypus wird als Grund für den Exporterfolg der deutschen Wirtschaft gesehen… ganz ausführlich bei Gabler
Definitionen im Internet:
– Wikipedia
– Gabler Wirtschaftslexikon
– (siehe dazu auch meinen Beitrag über das Verhalten der Hidden Champions bezüglich
Suchmaschinen zur Studie von Torsten Schwarz: http://www.web2work.de/blog/b2b-unternehmen-verkennen-suchmaschinen/)
Literaturhinweis:
Simon, Hermann: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts: Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer
Frankfurt a. M.: Campus, 2007. – ISBN 978-3-593-38380-4
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